Wettbewerbe in Mulhouse: Schneller als das Wasser

Traditionell, Sportwettbewerb und Jugend: Kurzerklärung der CTIF-Disziplinen

Logo "Deutscher Feuerwehrverband e.V." (DFV)

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Berlin/Mulhouse – Lettland oder Liechtenstein, Belgien oder Bulgarien, Dänemark oder Deutschland: Die Wettbewerber bei der CTIF-Olympiade im französischen Mulhouse unterscheiden sich zwar durch Sprache oder Herkunft; sie eint jedoch die Motivation, in ihrer Disziplin zu brillieren. In drei Bereichen treten die Männer und Frauen aus 26 Nationen im Elsass an: Traditioneller Internationaler Feuerwehrwettbewerb, Internationaler Sportwettkampf und Internationaler Jugendfeuerwehrwettbewerb.

Der Traditionelle Internationale Feuerwehrwettbewerb besteht aus zwei Teilen: Beim 400-Meter-Staffellauf müssen die acht Mitglieder jeweils 50 Meter zurücklegen und Hindernisse wie einen Schwebebalken, eine Wand und eine lange Röhre durchqueren. Zudem muss das Staffelholz – in diesem Fall ein Strahlrohr – korrekt übergeben werden. Fehler wie beispielsweise in sich verdrehte Schläuche oder falsche Handgriffe wirken sich negativ auf die Endzeit aus. Beim Löschangriff werden in Windeseile Saug- und Druckschläuche verlegt – bei den schnellsten Teams dauert dies gut 35 Sekunden. Die Wettbewerber tragen Feuerwehruniform, Sicherheitsgurt und Helm.

Bei den Sportwettbewerben wird zwischen Einzel- und Mannschaftsdisziplinen unterschieden. Einzeldisziplinen sind die 100 Meter Hindernisbahn und das spektakuläre Hakenleitersteigen bis ins dritte Obergeschoss. Innerhalb von 15 Sekunden legen die Feuerwehrleute rund 35 Meter Laufstrecke zurück und erklimmen den 10,85 Meter hohen Turm. Nach jedem Stockwerk muss die Hakenleiter hochgezogen und im nächsten Stockwerk eingehängt werden.

Logo der CTIF-Wettbewerbe 2013 in Mulhouse/Frankreich, Quelle: DFV
Logo der CTIF-Wettbewerbe 2013 in Mulhouse/Frankreich, Quelle: DFV

Zu den Mannschaftsdisziplinen der Sportwettbewerbe gehören die 4×100 Meter-Hindernisstaffel sowie der Löschangriff nass. Der Aufbau des Löschangriffs ist angelehnt an einen realen Feuerwehreinsatz: Über eine Saugleitung muss Wasser zur Pumpe gelangen und von dort über drei B-Leitungen und zwei Angriffsleitungen mit einem C-Strahlrohr auf eine Zielscheibe gespritzt werden – und das alles binnen rund 25 Sekunden. Der Angriffstrupp muss hierbei sprichwörtlich mit dem Wasser „um die Wette“ rennen, weil der Maschinist bereits Wasser auf die Leitungen gibt, obwohl die Leitungen noch nicht vollständig verlegt sind. Die Sportwettkämpfer treten im windschnittigen Dress an; nur wer beim Staffellauf den Feuerlöscher bedient, ist mit Feuerschutzkleidung ausgerüstet.

Bei der Jugendfeuerwehr wird es zwar nicht nass, aber Schläuche ausrollen und kuppeln steht auch hier auf dem Programm: Die Jugendlichen müssen einen mit Hindernissen versehenen Löschangriff aufbauen. Anschließend zeigen sie mit diversen Knoten noch weitere Feuerwehrkenntnisse. Der internationale Nachwuchs startet in Jugendfeuerwehruniform.

Bei allen Wettbewerben zählt die schnellste Zeit; zudem überwachen zahlreiche Wertungsrichter mit Argusaugen die korrekte Durchführung der Aufgaben. Für Abweichungen von den vorgeschriebenen Abläufen werden Fehlerpunkte in Form von Zeitabzügen verteilt.

Weitere Informationen zur CTIF-Olympiade gibt es online unter www.ctif.org. Informationen zum Weltfeuerwehrverband CTIF stehen unter www.ctif.org zur Verfügung.

Quelle: DFV-Presseinformation Nr. 40/2013 vom 15. Juli 2013