Das Jahr 1876 wird als Gründungsjahr der Feuerwehr Frankelbach angesehen. Aus dem Jahresbericht von 1886 geht hervor, dass zehn Jahre zuvor die Wehr gegründet wurde. Bereits vor der Gründung mussten die Bürger bei der Brandbekämpfung helfen. So geht aus Unterlagen des Landesarchivs Speyer hervor, dass die Gemeinde Frankelbach im Jahr 1789 ein Nachthorn, zwei Feuerleitern, zwei Feuerhaken und einen Handkarren besaß.

1877 erhielt die Feuerwehr Frankelbach eine Quartierspritze, die 300 Mark kostete. 1878 erließ das Bezirksamt eine Distriktpolizeiliche Feuerlöschordnung. Danach gab es nur noch Pflichtfeuerwehren. Alle männlichen Einwohner zwischen 20 und 50 Jahren mussten zur Feuerwehr.

1886 dienten 72 Männer in der Feuerwehr Frankelbach. An Ausrüstung besaß die Wehr unter anderem die 1877 gekaufte Quartierspritze, zehn Feuereimer aus Hanf, ein 24 Meter langer Hanfschlauch, vier Anstell- und zwei Dachleitern, zwei Laternen sowie ein Signalhorn und vier Signalpfeifen. Im gleichen Jahr fanden vier Übungen und eine Inspektion statt.

1894 beanstandete der Bezirksspritzenmeister die Spritze der Wehr: Sie sei zu klein und zu alt für Frankelbach. Aufgrund der Verfügung des königlichen Bezirksamts beschloss der Gemeinderat die Anschaffung einer neuen Spritze. Diese wurde bei der Löschmaschinenfabrik Jean Vogel in Speyer bestellt und geliefert. Vermutlich kostete das Löschgerät 900 Mark. Das historische Feuerwehrgerät befindet sich noch heute im Besitz der Wehr.

Vierrädrige Saug- und Druckspritze. Bild: Archiv der Feuerwehr Frankelbach
Vierrädrige Saug- und Druckspritze. Bild: Archiv der Feuerwehr Frankelbach

Einen größerer Brand gab es erst 1912 in Frankelbach: Mittags brach ein Feuer in einer Scheune aus. Die Scheune und ein Stall brannten ab. Die Feuerwehr rettete das Wohnhaus des Landwirts.

Nach Ausbruch des ersten Weltkriegs im Jahr 1914 wurde die Feuerwehrpflicht ausgedehnt. Alle männlichen Bewohner zwischen 18 und 60 Jahren wurden verpflichtet. Während des Krieges gab es keine regelmäßigen Übungen und Inspektionen.

Aus dem Jahresbericht 1932 ist zu erfahren, dass das Spritzenhaus nicht in Ordnung war, das Schutzdach für die Leitern zu klein und im Bach keine Stauvorrichtung war. Die Wasserversorgung wurde nur mit dem Gemeindebrunnen und einer größeren Anzahl von privaten Pumpbrunnen sichergestellt. Außerdem reichten die 20 Meter langen Schläuche nicht aus; es sollten 30 bis 40 Meter lange Schläuche angeschafft werden. Noch im gleichen Jahr wurden die Mängel beseitigt.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 ging an den deutschen Feuerwehren nicht spurlos vorüber. So konnten beispielsweise kleinere Beschaffungen ohne Haushaltsmittel der Gemeinde getätigt werden. Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 wurden die Brandschutzgesetze soweit geändert, dass die Feuerwehren dem Reichsführer der SS Heinrich Himmler unterstanden. Es wurden einheitliche Ausbildungsvorschriften eingeführt.

Während des zweiten Weltkrieges stellten Mädchen, Frauen und Angehörige der HJ den Brandschutz vielerorts sicher, weil die Männer an der Front waren.

Aus den Personalakten geht hervor, dass sich 1946 in Frankelbach 17 Männer bei der Feuerwehr engagierten. Im Dezember 1947 brannte der Grubenhof. Die Feuerwehren Frankelbach und Olsbrücken löschten den Brand.

1951 gehörten der Feuerwehr ein Wehrleiter, zwei Gruppenführer und 14 Feuerwehrleute an. Die Wehr verfügte unter anderem über eine fahrbare Handdruckspritze, zwei Feuerwehrleitern mit jeweils sieben Meter Steighöhe und einem 80 Meter langen Schlauch. Bei einem Waldbrand waren alle Männer über 18 Jahren des Ortes zur Brandbekämpfung verpflichtet. Die Alarmierung erfolgte durch Hornsignale, Glockengeläut, Einsatz von Meldern und falls möglich durch Fernsprecher. Die Feuerwehrmänner hatten sich unverzüglich am Gerätehaus einzufinden und von dort aus zum Brandplatz abzurücken.

Schlauchkarren mit TS 6 (Jahr: 1978), Foto: Hans-Peter Spohn
Schlauchkarren mit TS 6 (Jahr: 1978), Foto: Hans-Peter Spohn

1961 brannten eine Scheue und eine Stallung in der Eckstraße. Die Feuerwehren aus Frankelbach, Olsbrücken, Wolfstein und Kaiserslautern waren im Einsatz. Aufgrund der neuen Wasserleitung war der Brand relativ schnell unter Kontrolle.

1973 bekam die Feuerwehr Frankelbach von der Feuerwehr Sulzbachtal einen defekten Schlauchkarren. Es wurden neue Reifen aufgezogen und neue Holzplanken angebracht. Die Löschgeräte der Wehr wurden darauf verlastet. Eine Tragkraftspritze erhielt die Feuerwehr Frankelbach aus Otterbach. Der Karren konnte mit einem Traktor gezogen werden. Dadurch wurde die Feuerwehr Frankelbach mobiler und schlagkräftiger.

Zum 1. Januar 1975 ging der Brandschutz auf die Verbandsgemeinden über, die 1972 gegründet wurden.

1976 brannten in Frankelbach eine Scheune und Stallungen. Die örtliche Wehr verhinderte ein Übergreifen auf das angebaute Wohnhaus. Erst 15 Minuten nach der Alarmierung waren die Feuerwehr Otterbach und die Werkfeuerwehr Braun aus Wolfstein vor Ort.

Ford Transit als TSF. Foto: Archiv der Feuerwehr Frankelbach
Ford Transit als TSF. Foto: Archiv der Feuerwehr Frankelbach

1979 erhielt die Feuerwehr Frankelbach das erste Feuerwehrfahrzeug. Der alte VW Bus war zuvor in Otterbach im Einsatz. Das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) wurde bereits 1983 ersetzt. Dieser neuere VW Bus als war zuvor bei der Feuerwehr Sulzbachtal stationiert. 1988 erhielt die Wehr erneut ein gebrauchtes TSF. Der Ford Transit war zuvor bei der Feuerwehr Olsbrücken im Einsatz. Noch im gleichen Jahr erhielt die Wehr eine neue Tragkraftspritze (TS 8/8).

Das heutige Feuerwehrhaus wurde am 10. Juni 1990 feierlich eingeweiht. Bereits 1987 war der ersten Spatenstich. Im Jahr 1989 wurde das Gebäude fertiggestellt.

2013 erhielt die Feuerwehr Frankelbach ein neues TSF.

Quelle: Festschrift der Feuerwehr Frankelbach anlässlich des 125-jährigen Jubiläums im Jahr 2001